In Feinheit, Seidigkeit und Raffinement entpuppt sich der Liebreiz dieser anspruchsvollen Sorte. Wer sich der Diva langsam nähert und sich mit ihr beschäftigt, wird belohnt: mit Tiefe, Vielschichtigkeit und Länge... Damit's gut klappt mit der Beschäftigung - hier eine Kurzcharakterisierung der Jahrgänge
Für den Spätburgunder haben wir zwei Linien: Die klassischen Spätburgunder, bei denen die Frucht im Mittelpunkt steht, nennen wir Spätburugnder. Diese Weine bauen wir mit wieder belegten Barriques aus. Das Holz hält sich hier dezent im Hintergrund.
Den Spätburgunder mit internationaler Ausrichtung und deutlichen Barrique-Noten nennen wir Pinot Noir. Diese Weine sind noch stärker ertragsreduziert und werden auch mit Erstbelegungen ausgebaut. Dadurch haben die Weine mehr Komplexität und Tiefe.
Pinot Noir 2014: vielschichtig und wild, rubinrot feurig, in dunklen Spätburgundertönen, Kirschen und Beeren präsentieren sich - mit einem Hauch Schießpulver - explosiv beim ersten Riechen. Dann erweitert sich der Duft Richtung Rumtopf und eingelegte Früchten. Danach kommen schwarze Olive, Beeren und Kirsche, einen Hauch von Lack und Leder, süßliches Zedernholz, ein bissle Unanständikgeit mit Lorbeer gewürzt. Schön langer Abgang mit Kokosnoten und einem Hauch Mandarine. Im Sommer 2020 kurz vor dem Höhepunkt.
Pinot Noir 2013: Noch ein bisschen zu kratzig, wer das mag - melden, dann gibt's das bissige Kätzle, das mal sehr geschmeidig wird...
Übersicht und Kurzcharakterisierung unserer Spätburgunder (Stand Dez 2020)
- Spätburgunder 2013: liebenswerte Kratzbürstigkeit, unglaubliche Frische
- Pinot Noir 2013: Diva, verlangt Zeit, belohnt mit Beerigkeit und Tiefe
- Spätburgunder 2014: gradlinig klassisch präsent
- Pinot Noir 2014: wild und ungestüm, kurz vor dem Höhepunkt
- Spätburgunder 2015: ruft Vorlaut Sauerkirsche, Sauerkirsche!
- Pinot Noir 2015: so jung und schon so schön
- Spätburgunder 2016: schnörkellos. Schmeckt nach Wein.